2023

Ausschreibung des Ida Dehmel-Kunstpreises der GEDOK 2024

 

Zum 3. Mal schreibt der Bundesverband GEDOK (Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V.) den Ida Dehmel Kunstpreis für Bildende Kunst bundesweit aus. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird auch 2024 an eine von einer unabhängigen Fachjury ausgewählte Künstlerin für ihr Gesamtwerk verliehen.

Der Preis und die damit verbundene Ausstellung in einem namhaften Museum würdigt die Arbeit von Frauen im Kunstbetrieb und verhilft ihr zu gebührender Wahrnehmung. Der durch eine private Stifterin ermöglichte Preis unterstreicht den Gründungsgedanken des 1926 durch die jüdische Frauenrechtlerin und Kunstmäzenin Ida Dehmel (1870-42) ins Leben gerufenen Netzwerks GEDOK, Künstlerinnen und Kunstfördernde (v.a. Frauen, aber auch Männer sind als Kunstfördernde zugelassen) in einer Organisation zu vereinen und die Entwicklungsmöglichkeiten weiblicher Kunst solidarisch zu unterstützen.

Bisherige Preisträgerinnen sind Susanne Krell und Barbara Noculak. Der Preis soll weiterhin alle 2 Jahre bundesweit ausgeschrieben werden. Damit auch 2026, dem Jahr des 100- jährigen Bestehens der GEDOK, die mit ihren heute fast 2700 Mitgliedern nicht nur das älteste, sondern auch das größte Netzwerk von Künstlerinnen in Europa ist.

Bedingung für die Teilnahme ist die Mitgliedschaft in einer der 23 GEDOK Regionalgruppen.

Im Andenken an die Malerin und Zeichnerin Charlotte Dietrich (1935-2017), die sich über viele Jahre im Rahmen der GEDOK für die Belange von Künstlerinnen engagierte, unterstützt die Stiftung Kunstfonds die Katalogproduktion zum Ida Dehmel-Kunstpreis der GEDOK.

Weitere Informationen zu der Ausschreibung finden Sie hier.

Das Bewerbungsformular finden Sie hier.

 

 

Ida Dehmel-Literaturpreis und GEDOK-Literaturförderpreis 2024

Der Bundesverband GEDOK (Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V.) schreibt für 2024 erneut die seit 1968 vergebenen Literaturpreise, den Ida Dehmel-Literaturpreis für das Gesamtwerk einer Schriftstellerin und den GEDOK Literaturförderpreis für eine noch nicht überregional bekannte Autorin, aus.

Namhafte Autorinnen wurden seitdem ausgezeichnet, wie zuletzt 2020 Ulrike Draesner. Weniger bekannte oder Autorinnen mit ungewöhnlichen Ansätzen wie Franziska Ruprecht, die 2020 mit ihrer „Bühnenpoesie“ überzeugte, gewinnen durch den Preis an literarischem Renommee. Die Preise sind mit 10.000 bzw. 5.000 Euro dotiert und werden nach Vorschlägen durch die 23 GEDOK Regionalgruppen durch eine Fachjury vergeben.

Die Preise leisten einen hervorragenden Beitrag zum Anliegen des Künstlerinnennetzwerks GEDOK, die Gleichstellung von Frauen auch im Kunstbetrieb zu erreichen. Sie werden gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend und schaffen Aufmerksamkeit für die literarische Arbeit von Frauen, die nach wie vor auch im Literaturbetrieb unterrepräsentiert sind.

Die Auswahl erfolgt auf Vorschlag der GEDOK Regionalgruppen, eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.

 

 

 

Künstlerinnen und Kunstfördernde der GEDOK trauern um Nanna Zernack

Am 10. Mai ist Nanna Zernack (geboren am 19.09.1938 in Düsseldorf) im Alter von 84 Jahren nach langer, immer wieder tapfer ertragener Krankheit in Berlin von uns gegangen. Diese Nachricht erfüllt uns mit großer Trauer.

Als Kunstförderin hat sie sich seit den 1980-iger Jahren bis ins hohe Alter in der GEDOK Berlin und von 1992 bis 2006 im Vorstand des GEDOK-Bundesverbandes ehrenamtlich engagiert und die Geschicke des Verbandes entscheidend mit geprägt. Über viele Jahre vertrat sie die Interessen der GEDOK in Gremien wie z.B. dem Deutschen Frauenrat.  

Sie begleitete die Entwicklung von Projekten, organisierte und setzte sich überall da ein, wo Unterstützung nötig war, um Künstlerinnen bildnerischer, angewandter oder darstellender Ausdrucksformen, um Musikerinnen und Literatinnen öffentliche Sichtbarkeit zu verschaffen. 

Nach der gesellschaftlichen Wende half sie 1992 in Leipzig, die GEDOK nach sechzigjähriger Unterbrechung wieder zu beleben. Zwei Jahre später war sie Patin bei der Neugründung des brandenburgischen Landesverbandes der GEDOK in Rangsdorf. Durch ihr Interesse an den Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und interdisziplinären Kunstprojekten der GEDOK Brandenburg baute sie Brücken der Verständigung zwischen Ost und West, um sich gegenseitig kennenzulernen. Aufmerksam verfolgte sie die wachsende Achtung und Anerkennung, die der GEDOK Brandenburg entgegengebracht wurde.

An verschiedenen umfangreichen Publikationen der GEDOK arbeitete sie konzeptionell und redaktionell mit bzw. verfasste auch Beiträge. Erinnert sei an die Jubiläumseditionen „Perplex. Positionen und Perspektiven – 75 Jahre GEDOK Künstlerinnenverband“, „SYNOPSE 06“ zum 80. Jahrestag der Gründung des GEDOK Bundesverbandes oder „Positionen 1960 – 2010“ anlässlich der 50. Wiederkehr der Neugründung der GEDOK Berlin.

Immer stand sie mit Rat und Tat zur Verfügung, vermittelte, wirkte ausgleichend, kümmerte sich. Sie war stets ansprechbar, wenn es galt, für komplizierte Probleme eine Lösung zu finden. Ihre kommunikative Stärke, ihre unermüdliche Energie und ihre Fähigkeit, Dinge mit gesundem Menschenverstand objektiv zu betrachten, zeichneten sie dabei ebenso aus wie ihre absolute Verlässlichkeit. Mit diesen Eigenschaften war sie für die gesamte Arbeit im Bundesverband, als dessen Vizepräsidentin sie von 2000 bis 2006 fungierte, eine hoch geschätzte Persönlichkeit. Auch den Belangen der GEDOK Regionalgruppe Berlin, der sie über viele Jahrzehnte verbunden war, galt bis zuletzt ihre Unterstützung. Ihr außerordentliches Engagement über all die Jahre wurde 2002 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin im Roten Rathaus festlich gewürdigt.

Wir sind dankbar für die Jahre, die wir zusammen mit Nanna Zernack in der GEDOK erleben konnten, in denen wir sie kennen- und schätzen lernten. Ihr zugewandtes Wesen, ihre Freundlichkeit und ihr Optimismus werden uns fehlen, vergessen aber werden wir sie nicht. 

Anthologie „Wir sprechen vom Wasser. Gedichte und Geschichten“

Der GEDOK Bundesverband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V. hat unter dem Titel „Wir sprechen vom Wasser. Gedichte und Geschichten“ seine erste bundesweit ausgeschriebene Anthologie herausgegeben, erschienen im Projektverlag auf 207 Seiten. 47 Autorinnen verschiedener Generationen und Regionen nähern sich darin einem „lebenswichtigen“ Thema vor dem Hintergrund unterschiedlicher Biografien und aus einer im deutschen Sprachraum in dieser Form erstmaligen Bandbreite von Perspektiven. Mehr lesen...

Mittlerweile fanden auch schon einige Lesungen statt. Auf dem Wasserschloss Kemnade lasen sieben Autorinnen der GEDOK Wuppertal aus der bundesweiten GEDOK-Anthologie "Wir sprechen vom Wasser". In das Kaminzimmer der Burg kamen über 60 Gäste,es mussten Stühle hinzugestellt werden und einige lauschten vom Flur aus. Die Lesung fand im Rahmen der Bochumer Frauenwochen statt und wurde von der Gleichstellungsstelle der Stadt Bochum organisiert. Im Anschluss gab es mehrere Zimmer weiter Kaffee und Kuchen und viele gute Gespräche. Alle Fotos sind von Thomas Zöllner.

Auch die Buchvorstellung der ersten bundesweiten GEDOK-Anthologie „Wir sprechen vom Wasser“ am 28. Februar war ein Erfolg. Die ausdrucksstarke Lyrik der drei Hamburger Autorinnen Anna Würth, Astrid Vehstedt und Sibylle Hoffmann, die eine große Bandbreite von Wasser-Themen aus verschiedenen Lebenswelten vielschichtig beleuchteten, zogen die Besucher in der voll besetzten Galerie in ihren Bann. Martina Detjen bot eine eigens zum Thema komponierte eindrucksvolle Klangperformance, die begeistert aufgenommen wurde. Bild: Manfred Liefke.

Hier findet ihr auch eine weitere sehr interessante Rezension aus dem FOLKmagazin.